Ansteckungsgefahr?

Was mahnende Stimmen von Klimaforschern, Umweltschützern und immer wieder Greta nicht geschafft haben, darf sich jetzt ein kleines Virus Namens Covid - 19 auf die Fahnen schreiben: die Menschen fliegen weniger, entsagen der einen oder anderen – oftmals ohnehin überflüssigen – Veranstaltung. Uff. Ungezählte Tonnen weniger CO2. Der Planet kann einmal durchatmen.

Auch wir, die vielleicht etwas fassungslos mit Hamsterkäufen in den Supermärkten und Panikverkäufen an den Aktienmärkten konfrontiert sind, sollten durchatmen. Denn wir haben es weder mit einem Killervirus zu tun, noch mit dem Untergang der Weltwirtschaft.

Die Börsen zeigten sich in der letzten Woche verständlicherweise sehr gekränkt. Gestrichene Flüge, stornierte Hotels und stillstehende Fließbänder sind keine Musik in den Ohren der Börsianer. Dahin sind die Gewinne der letzten Wochen. Wochen, nicht Jahre!

Das Virus wird uns vermutlich noch einige Monate beschäftigen. Es wird weitere Tote geben. In dieser Zeit kann es immer mal wieder zu großer Nervosität an den Finanzmärkten kommen. Wer aber langfristig ausgerichtet ist, kann dem gelassen entgegensehen. Wer Übelkeit und schlaflose Nächte fürchtet, dem sei geraten etwas Risiko aus dem Depot zu ziehen.

Ob gelassen oder eher nervös: das Virus könnte noch einen anderen positiven Nebeneffekt haben. Es könnte die Kraft entfalten, die im November das Blatt in den USA wendet. Denn da gibt es jemanden, der am Zustand der Wirtschaft gemessen werden wollte: Donald Trump. Dafür nehme ich gerne noch ein paar Monate schwächere Wirtschaftsdaten in Kauf. Ob die aktuellen Zinssenkungen zahlreicher Notenbanken die Märkte noch rechtzeitig vor der Wahl wieder beruhigen können, bleibt abzuwarten.

Panik war noch nie ein guter Ratgeber. Lassen Sie sich nicht anstecken!

Susanne Kazemieh, 2. März 2020


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